04-Lissabon und der sandige Süden Portugals

31.05.2023

Ich muss früh raus heute, einerseits um der Hitze zu entgehen, während ich 20 Kilo Ausrüstung zurück zum Motorradladen schleppe, andererseits um einer der ersten Kunden vor dessen Türen zu sein. Die Verlängerung des Aufenthaltes hier im Hotel ist nicht möglich, und so musste ich mich um eine andere Unterkunft kümmern und leider all mein Zeug wieder zum Motorrad im 4 Kilometer entfernten Stadtteil bringen. Unterwegs besorge ich mir ein bisschen was für’s Frühstück, wovon ich ehrlich gesagt nicht viel brauche, denn durch Sonnenbrand und Aufregung behält mein Magen-Darm Trakt sowieso kaum etwas bei sich. Nicht die besten Voraussetzung, um Lösungen für große Probleme zu finden wie: Wie bekomme ich die KTM aus Portugal zurück nach Deutschland?

Am Caismotor-Shop angekommen trifft mich fast der Schlag, denn die ganze Einfahrt ist mit Rollern vollgeparkt, die offensichtlich schon gewartet sind oder auf eine Behandlung warten. Dementsprechend unbefriedigend fällt das Gespräch am Tresen des Shops auch aus. Zuerst erzähle ich, dass die Kupplung nicht funktioniert, weil das System keinen Druck aufbaut und ich den Hebel zum Lenker ziehen kann. Problematisch sei das für die Werkstatt, denn die befindet sich im Keller und ist nur über zwei steile Betonrampen zugänglich. Ist der Zweirad nicht selbstständig in der Lage herauszufahren, wird es wohl so lange unten bleiben müssen, bis es repariert ist. Wer plant denn so eine Werkstatt? Der junge Verkäufer schaut in seinen Plan und will mir einen Termin am 17.06. geben. Ich erkläre ihm, dass ich leider auf der Durchreise bin und am 12.06. meinerseits einen Termin mit meinem Arbeitgeber habe, in Deutschland. Daraufhin werden andere Shops angerufen, aber keiner hat Zeit im Terminkalender oder einen Transporter zur Verfügung. Und sowieso brauche die Bestellung und Lieferung von Ersatzteilen mindestens 2 Wochen, so eine Kupplung habe man nicht da liegen. Wohlgemerkt werden diese Annahmen getroffen, ohne überhaupt das Motorrad mal angeschaut zu haben und ich kann nur mit dem Kopf schütteln, als ich aus dem Shop wieder auf die Straße trete.

Das ist anders gelaufen als ich ließ mir gewünscht habe. In meiner Not tue ich das Erstbeste was mir einfällt: Ich rufe die Versicherung an in der Hoffnung, einen Rücktransport für die KTM nach Deutschland organisiert zu bekommen. Nach einer Viertelstunde in der Warteschleife habe ich noch immer keinen erreicht und besinne mich auf die vielen Angebote von Familie und Bekannten, mich in einer brenzligen Lage aus Portugal abzuholen.

Doch bevor ich diesen Schritt tue, fällt mir noch ein, dass ich den originalen Magura-Nehmerzylinder in der Garage liegen habe. Falls der Sigutech-Zylinder also defekt ist und deshalb nicht mehr ausrückt, könnte ich mir den alten von meinem Vater per Express nach Lissabon schicken lassen und verbauen. Ich rufe ihn an und erzähle ihm von den Ereignissen des heutigen Tages, denn das mit dem Abschleppen wusste er schon. Wir sprechen ab, dass ich nochmal alles auseinander baue, um wirklich sicher zu gehen dass der Zylinder das Problem ist und er schaut in meiner Garage nach dem Teil.

Tools out! Wenn dir keiner hilft, hilf dir selbst.

Also lege ich alles um das Motorrad bereit und beginne direkt vor dem Shop, die KTM auseinander zu schrauben. Als ich den Nehmerzylinder in der Hand halte und den Hebel ziehe, um zu prüfen ob sich unten etwas bewegt, stelle ich erstaunt fest dass ein Gegendruck anliegt und alles so bewegt wird, wie es soll. Verblüfft schraube ich alles wieder zusammen und mache die Probe auf’s Exempel.

Heureka, die KTM bewegt sich vorwärts!

Schnell fülle ich alles auf und wieder fest und gehe nochmal hinein in den Shop, um nach 10W60 und einem 8er Maulschlüssel zum zudrehen der Hydraulik-Entlüftung zu fragen. Das Öl haben sie nicht, wohl aber das Werkzeug. Als ich fertig bin mit den Nachbereitungen, gerade ich an einen anderen Mitarbeiter, der mir freundlicher erscheint und mir anbietet, in der Werkstatt im Keller meine Hände waschen zu können. Da er selbst auch am liebsten auf einer 1290er durch Europa reisen würde, werde ich schnell mit ihm warm und er gibt mir die Adresse eines anderen KTM-Shops der meinen Öltyp verkauft und ein gutes Probefahrtziel abgibt.

Hier war ich doch schonmal? Ich kaufe beim selben Händler Motoröl wie Kupplungsflüssigkeit am Tag zuvor!

Von hier aus fahre ich direkt nach Sintra, wo ich das nachhole, was ich im Tag zuvor nicht sehen konnte: Den Parque da Pena. Was das ist? ChatGPT fasst das so zusammen:

Der Park von Pena ist ein Teil des Kulturlandschaftsbereichs von Sintra, der von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft wurde. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von etwa 200 Hektar und umgibt den Palast von Pena, der ein prächtiges Beispiel für Romantik und Neomanuelinische Architektur ist.“Der Park von Pena ist ein Teil des Kulturlandschaftsbereichs von Sintra, der von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft wurde. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von etwa 200 Hektar und umgibt den Palast von Pena, der ein prächtiges Beispiel für Romantik und Neomanuelinische Architektur ist.

Der Parque da Pena wurde im 19. Jahrhundert von König Ferdinand II. von Portugal geschaffen, der den Palast von Pena und den umliegenden Park als privaten königlichen Rückzugsort nutzen wollte. Die Gestaltung des Parks orientiert sich an den romantischen Gärten dieser Zeit und kombiniert Elemente der englischen Landschaftsgärten mit exotischen Pflanzen aus der ganzen Welt.

Neuseeländischen Baumfarnen zum Beispiel.

Innerhalb des Parks gibt es eine Vielzahl von Wegen, verschlungenen Pfaden und romantischen Aussichtspunkten, die zu entdecken sind. Der Park ist reich an botanischer Vielfalt und beherbergt viele seltene Pflanzen und Bäume, die von König Ferdinand II. aus verschiedenen Teilen der Welt importiert wurden.

Zu den bemerkenswertesten Orten im Park von Pena gehört die Cruz Alta, ein Aussichtspunkt auf einem Hügel, der einen atemberaubenden Panoramablick auf die Umgebung und den Atlantischen Ozean bietet. Weitere Highlights sind die Felsformationen der Gruta do Monge (Mönchsgrotte) und der Schlossmauern, die die Fantasie der Besucher beflügeln.

Der Parque da Pena zieht jährlich zahlreiche Besucher an, die nicht nur den beeindruckenden Palast von Pena besichtigen möchten, sondern auch die malerische Schönheit des Parks erleben wollen. Der Park ist ein beliebtes Ziel für Spaziergänge, Wanderungen und Naturbeobachtungen und bietet eine einzigartige und faszinierende Umgebung, die Besucher in vergangene Zeiten entführt.

Kleiner Tipp: wenn man gut klettern kann und keine Angst vor Höhe hat, kann man neben der Kriegerstatue einen Platz für sich allein mit super Blick auf den Palace da Pena erreichen.

Erwartung und Realität am Palacio da Pena

Nach diesem erweiterten Spaziergang bei warmen Temperaturen fahre ich wieder nach Lissabon und am Stadion vorbei. Denn hier befindet sich das Centro Colombo, eines der größten Shoppingcenter, die ich je gesehen habe! Wenn ich hier nicht den Ersatz für die gebrochene GoPro-Verlängerung der Insta360 am Lenker finde, dann gibt es sie nicht! Eine Stunde später fahre ich aus der Tiefgarage der Einkaufsstadt heraus, ohne Verlängerung…dafür aber mit einer herrlich kühlenden Aloe-Vera-Minze Spa-Salbe für meinen Sonnenbrand auf den Armen. Die trage ich sofort auf, nachdem ich von Fathma in ihren Unique Lissabon rooms, einer Art Fremdenzimmer-WG in der Rua Maria empfangen wurde.

Der ganz normale Wahnsinn einer Millionenstadt wie Lissabon.

Das happy end eines aufregenden Tages!

01.06.2023

Da ich zwei Nächte in der Unterkunft gebucht habe, um eventuellen Spielraum für Reparaturarbeiten des KTM-Shops an meiner 690er zu haben, kann ich mir heute die Stadt ansehen. Die KTM läuft zwar wieder, aber ich erkunde Lissabon lieber zu Fuß und beschließe für einen Tag das Hobby meiner Schwester zu übernehmen: Planespotting!

Da ich mir lieber bei meinen eigenen Geschichten die Finger wund schreiben will, sind große, deskriptive Teile über Orte, Namen und geschichtliche Ereignisse der folgenden Passage mit ChatGPT erstellt.

Aussicht vom Miradouro da Senhora do monte auf Lissabon.

Eine Boeing der Emirates Airline kommt über der Stadt in den Landeanflug.

Die Straßenbahnen und Tuktuks in Lissabon sind charakteristische Verkehrsmittel, die die Stadt prägen und zu einer beliebten Attraktion für Touristen geworden sind. Sie spielen eine wichtige Rolle im städtischen Verkehr und verleihen Lissabon einen einzigartigen Charme.

  1. Straßenbahnen: Die Straßenbahnen in Lissabon sind eine ikonische Sehenswürdigkeit und ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs. Die bekanntesten sind die nostalgischen gelben Straßenbahnen der Linie 28, die durch enge Gassen und steile Hügel fahren und einige der malerischsten Viertel der Stadt verbinden. Die Fahrt in einer dieser historischen Straßenbahnen ist eine beliebte Touristenattraktion und bietet eine großartige Möglichkeit, Lissabon zu erkunden.

Die Straßenbahnlinie 28 führt entlang vieler Sehenswürdigkeiten, darunter das Viertel Alfama mit seinen engen Gassen und der Kathedrale Sé, das historische Viertel Baixa, der Aussichtspunkt Miradouro das Portas do Sol und das Schloss von São Jorge. Die Straßenbahnen in Lissabon sind sowohl bei Touristen als auch bei den Einheimischen sehr beliebt, da sie eine charmante und authentische Art des Reisens durch die Stadt bieten.

  1. Tuktuks: Tuktuks sind motorisierte Dreirad-Rikschas, die oft von Touristen genutzt werden, um die engen und steilen Straßen von Lissabon zu erkunden. Diese kleinen Fahrzeuge bieten Platz für einige Passagiere und werden von freundlichen Fahrern gelenkt, die die Gäste zu den beliebten Sehenswürdigkeiten der Stadt führen.

Die Verbreitung von Tuktuks in Lissabon hat in den letzten Jahren zugenommen, da sie eine bequeme und unterhaltsame Möglichkeit bieten, die Stadt zu besichtigen, insbesondere in den hügeligen Vierteln, die für große Busse möglicherweise schwer zugänglich sind. Die Fahrer der Tuktuks kennen oft die besten Aussichtspunkte und versteckten Ecken von Lissabon und bieten den Besuchern eine personalisierte und interessante Tour.

Die Straßenbahnen und Tuktuks sind nicht nur praktische Verkehrsmittel, sondern auch ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes und des Stadtbildes von Lissabon. Sie tragen zur lebendigen Atmosphäre der Stadt bei und sind für viele Besucher zu einem unverzichtbaren Erlebnis geworden.

Da mir schon schwant, dass die Tour durch Lissabon lang wird, organisiere ich mir einen fahrbaren Untersatz für Individualreisende Motorradfahrer in der Stadt:

Damit ist es mir möglich, viel einfacher auf dem Radweg am Ufer des Tejo-Flusses die 10 Kilometer zum Torre de Belém zurückzulegen.

Die Ponte de 17 avril in Lissabon trägt ihren Namen zu Ehren der sogenannten Nelkenrevolution, die am 25. April 1974 stattfand. An diesem Tag begann eine friedliche Revolution in Portugal, bei der die autoritäre Estado Novo-Regierung gestürzt wurde. Die Brücke wurde nach dem Datum benannt, an dem die Revolution begann, um an dieses historische Ereignis zu erinnern.

Es gibt eine berühmte Jesus-Statue namens Cristo Rei (Christus-König), die sich auf der anderen Seite der Tejo-Flussmündung in Almada befindet. Diese Statue wurde als Dank für Portugals Verschonung im Zweiten Weltkrieg errichtet und symbolisiert den Glauben und die Spiritualität der Menschen in Portugal. Sie bietet auch einen atemberaubenden Blick auf die Stadt Lissabon.

Die Cristo Rei-Statue wurde von dem portugiesischen Architekten António Lino entworfen und von dem italienischen Bildhauer Francisco Franco Errázuriz geschaffen. Sie wurde als Dank für Portugals Verschonung im Zweiten Weltkrieg errichtet. Portugal blieb während des Krieges neutral und wurde daher von direkten militärischen Konflikten verschont. Diese Neutralität ermöglichte es Portugal, seine Unabhängigkeit zu wahren und sich nicht in den Krieg einzumischen.

Die Cristo Rei-Statue wurde am 17. Mai 1959 eingeweiht. Zu dieser Zeit war die Brücke über den Tejo, die Ponte 25 de Abril, noch nicht fertiggestellt. Die Brücke wurde erst 1966 eröffnet. Die Statue wurde also vor der Brücke errichtet und bietet seitdem einen beeindruckenden Blick auf die Stadt Lissabon und die Tejo-Brücke.

Das Padrão dos Descobrimentoswurde 1960 anlässlich des 500. Todestages von Heinrich dem Seefahrer (Infante Dom Henrique) errichtet, einem portugiesischen Prinzen, der eine treibende Kraft hinter den Entdeckungen und der Erforschung der Küsten Afrikas war.

Das Monument hat die Form eines Schiffsbugs, das majestätisch in den Himmel ragt. An der Vorderseite des Denkmals befindet sich eine große Steinstatue von Heinrich dem Seefahrer, der mit einem Kompass in der Hand auf das Meer hinaus blickt. Um ihn herum sind Skulpturen von 33 weiteren historischen Persönlichkeiten angeordnet, darunter Entdecker, Kartografen, Schriftsteller und Wissenschaftler, die alle eine Rolle in der portugiesischen Entdeckungsgeschichte spielten.

Das Monument symbolisiert die Entschlossenheit und den Pioniergeist der portugiesischen Entdecker während des Zeitalters der Entdeckungen im 15. und 16. Jahrhundert. Es erinnert an die bedeutenden Seereisen, die Portugal zu einem der wichtigsten Seefahrernationen der damaligen Zeit machten und die Expansion des portugiesischen Reiches in Übersee ermöglichten.

Der Torre de Belém, auch bekannt als Turm von Belém, ist ein Wahrzeichen in Lissabon, das im 16. Jahrhundert als Festung und Leuchtturm am Ufer des Flusses Tejo erbaut wurde.

Die Geschichte des Doppeldeckerflugzeugs am Torre de Belém ist mit der ersten Atlantiküberquerung durch die Luft verbunden. Am 12. April 1922 startete das portugiesische Luftschiff „Santa Cruz“ von Lissabon aus zu einer historischen Expedition, um den Atlantik zu überqueren.

Das Luftschiff wurde von Kapitän Gago Coutinho und seinem Navigator Sacadura Cabral geleitet. An Bord des Luftschiffs befand sich auch ein kleines Doppeldeckerflugzeug, das von den Hauptträgern des Luftschiffs getragen wurde.

Während des Fluges über den Atlantik traten jedoch einige Probleme auf. Das Luftschiff wurde beschädigt und musste notlanden. In einer heldenhaften Aktion gelang es den beiden Piloten, das Doppeldeckerflugzeug zu starten und eine geplante Notlandung auf dem offenen Meer zu vermeiden.

Schließlich gelang es ihnen, das Flugzeug in der Nähe der Insel Pico auf den Azoren zu landen. Von dort aus setzten sie ihre Reise nach Brasilien fort, wo sie erfolgreich in Rio de Janeiro ankamen, wodurch sie die erste Flugüberquerung des Südatlantiks abschlossen.

Die Heldenhaftigkeit der beiden Piloten und ihre erfolgreiche Atlantiküberquerung wurden in Portugal und weltweit gefeiert. Als Anerkennung für ihre Leistungen wurde ein Doppeldeckerflugzeug an der Spitze des Turms von Belém in Lissabon platziert, um an diese historische Flugreise zu erinnern.

Das Doppeldeckerflugzeug ist heute ein Symbol für die Pionierzeit der Luftfahrt und erinnert an die mutige und bahnbrechende Expedition von Gago Coutinho und Sacadura Cabral. Es ist eine beliebte Attraktion für Besucher des Turms von Belém und erinnert an das heldenhafte Zeitalter der frühen Luftfahrt in Portugal.

Ich schnappe mir abermals einen E-roller und quäle mich und ihn hinauf zum Monsanto-Park.

Der Monsanto Park (Parque Florestal de Monsanto) in der Nähe von Lissabon hat seinen Namen aufgrund seiner Lage und Geschichte erhalten. Der Park befindet sich auf dem Gelände des Berges Monsanto, der sich nordwestlich des Stadtzentrums von Lissabon erhebt.

Der Name „Monsanto“ hat eine interessante Herkunft und geht auf das arabische Wort „Monte Santo“ zurück, was „Heiliger Berg“ bedeutet. Während der Zeit der maurischen Besetzung auf der Iberischen Halbinsel (8. bis 12. Jahrhundert) war das Gebiet um den heutigen Monsanto Park Teil des islamischen Einflussgebiets. Die Mauren nannten den Berg wegen seiner erhöhten Lage und markanten Erscheinung „Monte Santo“.

Nach der christlichen Rückeroberung der Region (Reconquista) behielt der Berg seinen Namen, und im Laufe der Zeit entwickelte sich das Gebiet zu einem beliebten Ort für die Erholung und Entspannung der Einwohner von Lissabon. 1934 wurde der Park offiziell zum Waldpark erklärt und später mit Bäumen und Grünanlagen ausgestattet, um zu einem reizvollen Naherholungsgebiet für die Menschen in der Region zu werden.

Heute ist der Monsanto Park einer der größten städtischen Parks in Europa und bietet den Besuchern zahlreiche Aktivitäten wie Wanderwege, Joggingstrecken, Radwege, Picknickplätze und Aussichtspunkte mit wunderschönem Blick auf Lissabon und den Tejo-Fluss. Der Park ist ein beliebtes Ziel für Einheimische und Touristen gleichermaßen, die die Natur und die Ruhe inmitten der Stadt genießen möchten. Der Name „Monsanto“ erinnert dabei an die historische Bedeutung des Ortes und seine Entwicklung zu einem grünen Rückzugsort für die Menschen in Lissabon.

Auf dem Weg vom Park durch die Stadt nehme ich immer die Straßen, die direkt unter der Einflugschneiße des Lissaboner Airport liegen und schieße noch einige Fotos von ankommenden Flugzeugen:

02.06.2023

Ich verlasse die Wohnung früh und hinterlasse den antiken Schlüssel im extra dafür aufgehangenen Schlüsselkasten:

Mein Plan geht auf und ich komme gut durch die Stadt, in der kaum Autos unterwegs sind. Nur als ich über die Ponte de 25 avril fahre, komme ich direkt in den Berufsverkehr, der hier natürlich zwischen Lissabon und den umliegenden Städten enorm ist.

Der frühe Vogel kommt gut durch den Berufsverkehr auf der Ponte de 25 avril.

Ich fahre nur rund eine halbe Stunde von Lissabon bis nach Setubal, wo ich die Autofähre auf die Halbinsel auf der anderen Seite des Rio Sato nehme.

Angekommen auf der sandigen Halbinsel in Soltroja fahre ich weiter Richtung Süden, wo die Boden wesentlich sandiger ist als bisher.

Oh man, ich merke immer mehr, wie sehr ChatGPT mir die Arbeit erleichtert und mir informative und gut sortierte Satzbausteine liefert über Sachen, die ich vorher stundenlang recherchieren und niederschreiben musste. Hier ein weiteres Beispiel:

Ich bin völlig perplex, als ich nach der Fähre an einem Museum für Reisanbau und dann an tatsächlichen Reisfeldern vorbei fahre. Anhalten kann und will ich nicht extra, also habe ich später Zuhause die AI gefragt, was es mit dem Reisanbau in Portugal auf sich hat.

In Portugal wird Reis in bestimmten Regionen des Landes angebaut, vor allem im Tejo-Delta, das sich südlich von Lissabon entlang des Flusses Tejo erstreckt. Der Reisanbau hat in Portugal eine lange Tradition und spielt eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft einiger Küstengebiete.

Die Reisfelder im Tejo-Delta profitieren von den fruchtbaren Böden und dem milden Klima, das durch die Nähe zum Atlantischen Ozean beeinflusst wird. Die Gegend bietet auch ausreichend Wasserressourcen, was für den Reisanbau von entscheidender Bedeutung ist, da Reis ein Feuchtigkeit liebendes Getreide ist.

Der Anbau von Reis in Portugal erfolgt hauptsächlich in traditionellen Reisfeldern, die „arrozais“ genannt werden. Die Reisbauern nutzen ein ausgeklügeltes System von Kanälen, Deichen und Wasserregulierung, um die Felder zu bewässern und die richtige Menge an Wasser während der verschiedenen Wachstumsphasen bereitzustellen.

Die Hauptsorte, die in Portugal angebaut wird, ist der Carolino-Reis, eine kurze, dicke und klebrige Reissorte, die vor allem für traditionelle portugiesische Reisgerichte verwendet wird, wie zum Beispiel „Arroz de Pato“ (Entenreis) oder „Arroz de Marisco“ (Meeresfrüchtereis).

Der Reisanbau in Portugal ist zwar nicht so umfangreich wie in einigen asiatischen Ländern, aber er hat dennoch eine regionale Bedeutung und spielt eine Rolle in der portugiesischen Küche und Kultur. Viele Reisprodukte, die in Portugal konsumiert werden, stammen jedoch aus dem Ausland, da die heimische Produktion nicht den gesamten Bedarf decken kann.

Trotz der Herausforderungen, die der Reisanbau mit sich bringt, bleibt er in einigen Regionen Portugals ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft und trägt zur lokalen Wirtschaft und dem kulturellen Erbe des Landes bei.

Bei Melides steige ich in den TET ein und merke sofort, dass auf Sand fahren nicht mein Ding ist, man eiert ohne Kontrolle nach rechts und links und kommt nur langsam voran.

Kurze Zeit darauf komme ich nach dem ersten sandigen Gelände durch mehrere Korkeichenheine, also befrage ich ChatGPT jetzt mal dazu:

Portugal ist bekannt als das Land der Korkeichen und beherbergt eine der größten und bedeutendsten Korkeichenwälder der Welt. Die Korkeiche (Quercus suber) ist ein markantes Symbol der portugiesischen Landschaft und spielt eine wichtige Rolle in der Wirtschaft, Kultur und Umwelt des Landes.

Hier sind einige interessante Fakten über die Korkeichen und ihren Einfluss in Portugal:

  • Natürliche Verbreitung: Korkeichen sind vor allem in den südlichen Regionen Portugals, wie Alentejo und Algarve, weit verbreitet. Diese Gebiete haben ein mediterranes Klima mit heißen und trockenen Sommern, die ideal für das Wachstum von Korkeichen sind.
  • Korkproduktion: Die Rinde der Korkeiche ist ein vielseitiges Naturprodukt, das für seine vielfältigen Verwendungen geschätzt wird. Portugal ist der weltweit größte Produzent von Kork, und die Korkwälder des Landes liefern etwa 50% der globalen Korkproduktion.
  • Korkernte: Der Erntezyklus der Korkeichen ist ein wichtiger traditioneller landwirtschaftlicher Prozess, der sorgfältig durchgeführt wird, um die Bäume nicht zu beschädigen. Die Ernte findet alle neun Jahre statt und besteht darin, die dicke, schwammige Rinde von den Stämmen zu schälen, um das wertvolle Korkmaterial zu gewinnen.
  • Nachhaltigkeit: Eines der bemerkenswertesten Merkmale des Korkanbaus in Portugal ist seine Nachhaltigkeit. Die Korkeichen werden nicht gefällt, sondern nur entkorkt, und die Bäume können über mehrere Generationen hinweg Erträge liefern. Die Ernte des Korks fördert auch die Gesundheit der Bäume und ermöglicht es ihnen, Kohlenstoff zu absorbieren und zur Reduzierung der Auswirkungen des Klimawandels beizutragen.
  • Verwendung von Kork: Kork wird in einer Vielzahl von Produkten verwendet, von traditionellen Korken für Weinflaschen bis hin zu modernen Anwendungen wie Schuhsohlen, Taschen, Fußbodenbelägen und sogar als Dämmmaterial in der Bauindustrie.
  • Ökologische Bedeutung: Die Korkeichenwälder sind auch von großer ökologischer Bedeutung. Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, darunter seltene Vogelarten und gefährdete Pflanzen. Die Wälder tragen auch zur Bodenerosionskontrolle und zur Erhaltung der Biodiversität in der Region bei.

Die Korkeiche ist nicht nur ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für Portugal, sondern auch ein Symbol für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die Erhaltung der Korkeichenwälder ist für das Land von großer Bedeutung, da sie nicht nur die lokale Wirtschaft stärken, sondern auch zur Bewahrung der einzigartigen Natur und Kultur Portugals beitragen.

Kurz nachdem ich zwei anderen Fahrer getroffen habe, gerate ich auf der KTM im tiefen Sand in eine Position, in der ich mich nur noch am Gasgriff festhalten kann und die 690 mich mit einem Satz nach vorn abwirft. Schon zum zweiten Mal heute muss ich sie aufheben, nachdem sie beim Fototermin in Hanglage umgekippt war.

KTM müde, KTM schlafen. Von drei Umfallern an diesem Tag war das tatsächlich der Einzige, bei dem ich auf dem Motorrad saß.

Am Ribeira de Morgavel mache ich auf einer langen Geraden im Eukalyptuswald Fotos, als hinter mir ein Lieferwagen auftaucht und ich mich beeilen muss. Beim Absteigen neben der Kamera verheddere ich mich in der Tasche und schon wieder liegt die KTM auf der Seite. Dafür ist die Staumauer des Sees mit einer Straße ausgestattet, auf der man gute Drohnen-Aufnahmen machen kann, die man später wieder aus versehen löscht.

Nach einem knackigen Offroad Stück fängt es an ein bisschen zu regnen, aber ich fahre weiter bis Cercal de Alentejo und beobachte die Wetterlage bei einem Kaffee. Das nächste Offroad-Stück ist noch mal derbe steil und ich sehe oben auf dem Kamm immer näher eine dunkle Wolkenwand auf mich zukommen.

Die Singletracks über die Hänge hier sind nicht ganz einfach zu fahren.

Nicht viele Wanderer kommen einem in Portugal auf den Wegen entgegen.

Schwer darzustellen, aber der Trans Euro Trail Portugal wartet besonders auf dem Stück zwischen Cercal und Sao Luis mit knackigen Anstiegen auf.

Auch wenn das nach einer zweispurigen Piste aussieht, leicht ist das nicht zu fahren.

Eine Straße! Genau im richtigen Moment, in diesem Gelände gerade eben will man kein Gewitter erleben.

Ich skippe nochmal ein Stückchen Trail von Sao Luis und fahre direkt nach Odemira, aber es ist dann endgültig vorbei, denn Blitze ziehen auf einer 180°-Front über den Himmel.

In genau diese Richtung müsste ich jetzt eigentlich fahren.

Nochmal die Lage von weiter oben bewerten: Nein, das wäre dumm in den nächsten Offroadabschnitt über 50km einzusteigen.

Ich checke ins einzige Hotel ein und legte mich erst mal aufs Bett und mache verspäteten Mittagsschlaf, ehe ich abends ins Restaurant gegenüber gehe und dort ein Shrimp-Omelett und portugiesischen Rotwein genieße. Das Unwetter hat sich wieder verzogen und so kann ich noch einen kleinen Abendspaziergang durch den verschlafenen Ort machen.

Klarer Sternenhimmel über dem Tal, durch das ich morgen früh fahren muss.

Zwei historische Mühlen im typischen Don-Quichotte Style überblicken die Stadt.

Karibik-Flair bei Nacht in Odemira.

03.06.2023

Ich möchte eigentlich schnell aus Odemira raus, denn wenn ich es heute bis zur spanischen Grenze schaffen möchte, habe ich noch ein ganz schönes Stück Weg hinter mich zu bringen. Also packe ich gleich nach dem Frühstück um 8 zusammen, sattel die KTM auf und will gerade aus dem Tor zur Garage neben dem Hotel herausfahren. Doch als ich den Startknopf drücke passiert genau gar nichts. Was ist nun schon wieder, gestern ist sie doch noch ohne Probleme von der Tankstelle unten an der Kreuzung bis hierher gefahren?

Es nutzt nichts, ich muss alles Gepäck wieder runterbauen, unter die Sitzbank schauen und auf Fehlersuche gehen. Anlasser durchgebrannt? Sicherungen alle noch drin und intakt? Startschalter ganz? Ständer runtergeklappt und Gang drin? Nach mehreren Schlüsseldrehungen merke ich, dass immer die Startsequenz der Instrumente ganz normal erscheint und nach Betätigung des Startknopfes die Fehlerstromleuchte angeht. Ich krame in meinem Telefon die PDF von vor drei Tagen hervor und gehe die Abhilfetabelle durch. Bei meinem Problem steht: Batterie laden. Und tatsächlich, das Instrumentendisplay sieht ganz schön schwach aus.

Da ich schon einige Male in Deutschland stehen geblieben bin aufgrund meiner direkt verschalteten Heizgriffe (geht nicht anders, es gibt nicht genug geschaltete Leitungen hinter der Lampenmaske), habe ich auf diese Reise eine Starthilfe-Powerbank mitgebracht die ich jetzt aus dem Gepäck krame und zum Einsatz bringe. Anschließen, einschalten und schon läuft die KTM, während ich in den nächsten zehn Minuten bei laufendem Motor alles wieder zusammenbaue und draufschmeiße.

Während ich von Odemira in die nächste, wunderschöne Offroadetappe einsteige, frage ich mich, wer da wohl an meinem Moped herumgefingert hat, dass die Batterie herunter war. Oder habe ich wohlmöglich irgendwo einen Kurzschluss oder Kriechstromverluste aufgrund von Wasser oder ähnlichem? Rund eine Stunde fahre ich bis zum Staudamm, bevor ich wage den Motor wieder auszuschalten. Als ich meine Fotos und Videos von der Staumauer gemacht habe, springt mein oranges Reittier wieder ohne Probleme an. Wir können uns also unbesorgt ins Gelände bewegen!

Doch vorerst verlasse ich den TET wieder und begebe mich auf eigenen Wegen auf einer sehr kurvenreichen und interessanten Straße nach Monchinique, einer kleinen Bergstadt in der gleichnamigen Serra. Sie liegt an der Flanke des Fóia, der mit 902m Höhe die höchste Erhebung hier ist und deshalb einen grandiosen Rundumblick über die südwestlichste Spitze Portugals bietet.

Von hier bietet der TET einige sehr feine Stunden an zweispurigen Schotterstraßen und auch einige sehr schmale Singletrails.

Man fährt Hügel hinunter, man fährt Anstiege wieder hoch, fast durchgängig in Eukalyptuswäldern oder Korkeichenhainen.

A propos Korkeiche, warum sind die eigentlich immer nur bis zur ersten Astgabel geschält und nie komplett?

Das Kork der Korkeichen wird nur bis zur ersten Astgabelung geschält, um den Baum nicht zu schädigen und seine Gesundheit zu erhalten. Der Prozess der Korkernte ist eine traditionelle und nachhaltige Methode, bei der die äußere Rinde der Korkeiche entfernt wird, um das wertvolle Korkmaterial zu gewinnen, das für verschiedene Produkte verwendet wird.

Das Korkschälen ist ein schonendes Verfahren, das darauf abzielt, den Baum zu schonen und seine Lebensfähigkeit zu erhalten, damit er über viele Jahre hinweg weiterhin Kork produzieren kann. Wenn der Kork nur bis zur ersten Astgabelung geschält wird, wird der innere Stamm der Korkeiche geschützt, und der Baum kann weiterhin Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen und Photosynthese betreiben.

Durch die begrenzte Entfernung der Rinde kann der Baum schneller wieder heilen, und nach etwa neun Jahren kann der Kork wieder geerntet werden. In diesem Zeitraum wächst eine neue Korkschicht nach, die erneut geerntet werden kann, ohne den Baum dauerhaft zu beeinträchtigen.

Diese nachhaltige Praxis hat dazu beigetragen, die Korkeichenwälder in Portugal und anderen Mittelmeerländern zu erhalten und ihre ökologische Bedeutung zu schützen. Korkanbau ist ein gutes Beispiel für ressourcenschonende Landwirtschaft und umweltfreundliche Produktion, die zur Erhaltung der Biodiversität und des natürlichen Gleichgewichts in den betroffenen Ökosystemen beiträgt.

Fast denke ich schon, das zahme dahinrollen auf großen Schotterstraßen wird mich den Rest des Tages begleiten, da überquere ich erst die IC 1 und unterquere danach die Autoestrada do Sul.

Und dann holt der TET mal richtig aus und klatscht mir An- und Abstiege vor’s Vorderrad die nicht mehr feierlich sind. Für nicht mal 10 Kilometer muss ich alles zusammennehmen, was ich in am Mut und Fahrkönnen in mir habe, um nicht am Berg hinauf stehen zu bleiben oder runterwärts so schnell zu werden, dass ich die Fuhre nicht mal mehr mit blockierten Rädern gebremst bekomme.

Solche steilen, verwinkelten, kniffligen Trails wechseln sich mit zweispurigen Schotterwegen auf dem Hügelkettengrat und breiten Schotterautobahnen ab, bis ich mehrere Stunden später in der Nähe einiger Ortschaften ausgespuckt werde, wo es auch endlich wieder Straßenschilder gibt.

Von hier ist die Südküste Portugals nicht mehr weit und ich kann den Atlantik schon riechen. Auf den letzten Kilometern über kleine, wieder asphaltierte Straßen begleitet mich eine gelb-orange Lichtstimmung, die mir sagt dass der Abend angebrochen ist und ich langsam zum Ende des heutigen Fahrtages kommen sollte.

Ich tanke noch einmal in Vila nova de Cacela und suche mir dann einen Platz ganz oben auf der Sanddüne des Campingplatzes in Monte Gordo, wo ich mich um ein Haar noch festfahre. Da ich nicht mehr großartig aus- und essengehen möchte, bestelle ich mir nur ein paar Bocadillos im Campingplatzimbiss und schlinge sie hinter, während ich den Geckos an der Wand beim Fangen ihres Abendessens zuschaue.

Hier geht’s weiter nach Gibraltar und den Süden Spaniens