5 Bay of Plenty

27.09.2016

Den ersten Tag des zweiten Monats auf Reisen verbringe ich mit Ondrej, meinem tschechischen Leidensgenossen von der Coromandel Peninsula. Ich bin ihm nach Tauranga gefolgt, ins Appletree Backpackers, das voll mit Deutschen ist die in den umliegenden Packhäusern arbeiten. Die meisten haben gerade ihr Abi gemacht und befinden sich auf der ersten großen Reise und in ziemlich großen Geldnöten, weil sie zu wenige Rücklagen für die Reise haben und keine Ahnung, auf was man bei Autokauf achten muss. Zwei der Mädels sind gezwungenermaßen hier, weil ihr fahrbarer Untersatz den sie in Auckland für viel zu viel Geld erstanden haben (>3500 NZD), genau das nicht mehr tut. Fahren. Jetzt haben sie das Auto in einer Werkstatt stehen bis geklärt ist, ob die Versicherung, die sie dafür abgeschlossen haben den Schaden übernimmt oder ob sie die Reparatur des kaputten Kühlsystems selbst finanzieren müssen.

Ondrej hat den Plan gefasst, vom Hostel zum Mt.Maunganui zu laufen. Er meint es wäre eine gute Vorbereitung auf die great walks, die wir beide in Angriff nehmen wollen. Zumindest alle bis auf den Milford Sound-Track, der schon jetzt bis Mai nächsten Jahres ausgebucht zu sein scheint. Unsere Wanderung führt uns indess etwa 10 Kilometer an einer der stärksten befahrenen Straßen des Landes entlang durch ein Industriegebiet und vorbei am größten Verladehafen des Landes. Das erste was wir uns gegenseitig bescheinigen, als wir nach 1,5 Stunden Latscherei entlang der Logging-Truck Routen uns gegenseitig wieder verstehen ist, dass das der beschissenste walk war, den wir bis jetzt gemacht haben. Dafür werden wir mit ziemlich gutem Wetter und einem weiten Panorama belohnt, bei dem man sogar White Island vor Whakatane sehen kann.

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Mt. Maunganui ist nicht nur der Name des Berges…

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…sondern auch der dazugehörigen Stadt an dessem Fuße.

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Tauranga selbst liegt indess auf einer ganz anderen Halbinsel und man muss 10 Kilometer über Brücken zurücklegen, um den einen Kilometer Luftlinie zum Berg zu überbrücken.

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Es lohnt sich aber diesen Weg zu gehen, kann man doch von hier fast die gesamte Küstenlinie der Bay of Plenty überblicken, bis zu den Ausläufern der Coromandel-Halbinsel ganz rechts.

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Mein nächstes Ziel, Whakatane liegt in der Nähe von Mt. Edgecumbe, auf den man allerdings nicht hinaufkommt weil er in einem Logging-Gelände liegt.

30.09.2016

Whakatane ist wesentlich kleiner als Tauranga und wird im hauptsächlich von Maoris bevölkert. Ich habe in einem Backpackerhotel über einem Irish Pub eingecheckt, aber bis jetzt bin ich der einzige meiner Art hier. Am ersten Tag erkunde ich die Stadt ein bisschen zu Fuß, kaufe mir die restliche Ausrüstung für große Wanderungen im Warehousestore und den lokalen Outdoorgeschäften. Hätte ich gewusst dass das Wetter vom dauerhaften Platzregen am Vortag zu Sonnenschein heute wechselt, wäre ich heute auf White Island gefahren, das sich nun vollständig in der Bucht zeigt.

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Der Hafen von Whakatane liegt geschützt in einer Flussmündung des Whakatane.

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Lady Whakatane wacht über den Eingang zum Hafen. Der Sage nach griff sich eine der Maorifrauen ein Paddel, um das vom Kurs abgekommene Schiff der Maori zurück in den Hafen zu steuern. Das war den Frauen der Maori eigentlich untersagt, aber mit ihrer Tat rettete sie ihresgleichen vor den Wogen der See.

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Die ganze Gegend ist durchsetzt mit Maori-Legenden. So wurden die Mitglieder des lokalen Stammes auf die Reise geschickt, um ein Land zu finden, das eine Höhle wie diese bietet. 

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…und einen Wasserfall wie diesen hier. 

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Auf diese Weise wurde Whakatane in der Bay of Plenty gegründet und hält offiziell den Titel sonnigste Stadt Neuseelands. 

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Was zur Bildung riesiger Blütenstauden der lokalen Flora wie dieser führt.